Humanity 1: Gesundheitszustand an Bord verschlechtert sich, Zuweisung eines sicheren Hafens ist dringend erforderlich

Auf der Humanity 1 wird Essen an Gerettete ausgeteilt
Arez Ghaderi / SOS Humanity

Pressemitteilung
Berlin, 16.09.2022

Nach vier Rettungen in sieben Tagen befinden sich 415 Gerettete an Bord des Rettungsschiffes Humanity 1, fast die Hälfte davon sind minderjährig. Deren Gesundheitszustand verschlechtert sich zunehmend. Die zivile Such- und Rettungsorganisation SOS Humanity ruft die in Frage kommenden Behörden auf, endlich einen sicheren Hafen zuzuweisen.

Camilla Kranzusch, Sprecherin an Bord der Humanity 1, berichtet über die kritische medizinische Situation: „Die geretteten Menschen leiden unter Sonnenbrand, Dehydrierung, Erschöpfung und den Folgen der Unsicherheit der letzten Tage. An Bord befindet sich eine schier unfassbare Zahl von 192 Geretteten, die unter 18 Jahre alt sind. 64 hiervon sind Kinder unter 13 Jahren, einige befinden sich in einem instabilen Zustand. Durchfallerkrankungen und Erkältungen breiten sich in dem begrenzten Raum an Bord schnell aus, Dehydrierung nimmt zu. Besonders die Kinder sind in dieser Situation gestresst und erschöpft und essen deshalb nicht richtig. Wir haben drei Säuglinge an Bord, eines davon ist gerade einmal eineinhalb Monate alt. Zwei der Mütter sind in einem so schlechten psychischen und körperlichen Zustand, dass sie ihre Säuglinge nicht stillen können. Wir können zwar Babymilchpulver zur Verfügung stellen, aber wie andere Vorräte auch, ist das Milchpulver begrenzt und reicht nur für ein paar Tage.“

Seit dem 7. September hat die Besatzung der Humanity 1 bereits dreizehnmal mal die in Frage kommenden Behörden um einen sicheren Hafen zur Ausschiffung angefragt – ohne Erfolg. Laut internationalem Seerecht muss Menschen, die aus Seenot gerettet werden, umgehend ein sicherer Ort an Land zugewiesen werden.

Camilla Kranzusch von SOS Humanity: „Der Schutz, den gerade diese gefährdeten Gruppen, die wir an Bord haben, brauchen, kann auf einem Schiff nicht gewährleistet werden. Das Meer ist kein sicherer Ort für diese Menschen, und wir fordern die Verantwortlichen auf, diesen Familien, unbegleiteten Minderjährigen, Frauen und Männern sofortige Hilfe zukommen zu lassen.“

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Weitere Informationen:
Link zur aktuellen Pressemappe von SOS Humanity mit Informationen zum Schiff, der Crew inklusive Statements, dem Rettungseinsatz und unseren politischen Forderungen.

Fotonachweis: Arez Ghaderi / SOS Humanity

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