Einsatzbericht 22
Inhaltswarnung: Der Beitrag enthält Beschreibungen von Todesfällen und Fotos von Särgen.
Aktuelle Information:
Alle Überlebenden konnten in Savona von Norditalien von Land gehen.
Zuletzt aktualisiert: 10. Oktober, 14:20Uhr MESZ
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Rettungen3
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Überlebende113
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Verstorbene an Bord2
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Evakuierte Menschen5
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Bezeugte Rückführungen1
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Gefunden! Unsere Crew fand die ersten beiden Boote während sie Ausschau hielt. Das dritte wurde von dem Frontex Flugzeug Eagle 1 entdeckt.
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Alle drei Boote waren überbesetzte, seeuntauglich und hatten keine Rettungs- oder Navigationsausrüstung an Bord. Bei der zweiten Rettung handelte es sich um ein Schlauchboot, aus dem zum Zeitpunkt der Rettung bereits Luft entwichen war. Die Menschen waren der Witterung schutzlos ausgesetzt. Das dritte Boot befand sich bereits tief im Wasser, als unsere Crew ankam.
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Medizinische Situation: Alle Überlebenden waren erschöpft, dehydriert und teilweise seekrank und unterkühlt. Die 41 Personen der zweiten Rettung befanden sich in einem kritischen Gesundheitszustand, einige von ihnen waren bereits bewusstlos. Aufgrund dieser Situation startete unsere Crew den medizinischen Notfallplan und leitete Erste Hilfe-Maßnahmen sowie Wiederbelebungsversuche ein. Zwei der geretteten Personen verstarben dennoch an Bord.
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Als sicheren Hafen für die erste Rettung wiesen die italienischen Behörden Marina di Carrara im Norden Italiens zu. Die Überlebenden der zweiten Rettung sollten laut italienischen Behörden in das 1.111 Kilometer entfernte Bari gebracht werden. Erst nach mehreren Anfragen unserer Crew wurde schließlich Porto Empedocle als sicherer Hafen zugewiesen. Mit Savona, als dritten sicheren Hafen, wiesen die italienischen Behörden uns erneut einen weit entfernten Hafen im Norden Italiens zu.