Rettungsschiff Humanity 1 feierlich getauft

Heute morgen um 9:54 Uhr war es endlich so weit. Im spanischen Vinaròs wurde unser Rettungsschiff zur Humanity 1 getauft.
Die Tauffeier wurde live bei Instagram übertragen und kann hier weiterhin angeschaut werden.
Ein ganz besonderer Moment war der Taufakt selbst. Doch bevor Hadnet Tesfai – Taufpatin, Journalistin und Moderatorin aus Berlin – zielsicher und von Jubel begleitet die Sektflasche an den Schiffsrumpf warf, sprach sie in ihrer emotionalen Rede über ihre Beweggründe als Taufpatin der Humanity 1.
Weitere Eindrücke
Gelebte Solidarität
Die Humanity 1 wurde Anfang August von Sea-Watch an SOS Humanity übergeben. Davor war das Schiff bereits zwei Jahre als Sea-Watch 4 im Einsatz. Mehr als 1.900 Menschen konnten in dieser Zeit vor dem Ertrinken gerettet werden. Initiiert und finanziert wurde der Erwerb des ehemaligen Forschungsschiffs Poseidon aus Kiel Anfang 2020 durch das zivilgesellschaftliche Bündnis United4Rescue.
In der vergangenen Woche war zeitweise kein Schiff der zivilen Seenotrettungsflotte im zentralen Mittelmeer. Das zeigt erneut, wie wichtig es ist, mit so vielen Schiffen wie möglich im Einsatz zu sein, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Die Übergabe und Unterstützung für die Humanity 1 sind gelebte Solidarität.
Anlässlich der Schiffstaufe erinnert Nora Bomke, Vorstandsmitglied von Sea-Watch, die europäischen Staaten an ihre Verpflichtung zur Rettung von Menschen aus Seenot:
Auch Liza Pflaum, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von United4Rescue, betont, dass zivilgesellschaftliche Organisationen die Lücke europäischen Versagens füllen.
Rückkehr in den lebensrettenden Einsatz steht kurz bevor
Wir können es kaum erwarten, unseren lebensrettenden Einsatz wieder aufzunehmen. Die Crew der Humanity 1 ist nach einer Woche Selbstisolation bereits an Bord. Nach einer mehrtägigen Quarantäne und nachdem die gesamte Besatzung negativ getestet ist, heißt es: Leinen los!
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Anlässlich der Taufe haben wir unsere Petition „SOS auf dem Mittelmeer gestartet“. Denn Leben werden nicht nur auf See gerettet – es braucht auch dringend notwendige politische Veränderungen an Land. Deshalb fordern wir die deutsche Bundesregierung und konkret Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf, die im Koalitionsvertrag angekündigten Verbesserungen in der Seenotrettung im Mittelmeer umzusetzen.
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Photo credits: Arez Ghaderi / SOS Humanity