Jahreschronologie 2021: Alle 6 Stunden ertrank ein Mensch

Ein Schlauchboot auf dem Mittelmeer im Scheinwerfer eines Rettungsschiffes
Laurin Schmid

15.12.2021 Die zivile Seenotrettung im Mittelmeer wurde 2021 erneut vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, die SOS Mediterranee Deutschland in einem Jahresrückblick zusammengefasst hat: Rettungen von über Tausend Menschen in kurzer Zeit, Festsetzungen von Rettungsschiffen, Anklagen vor italienischen Gerichten, lange Wartezeiten auf See mit Hunderten geretteter Menschen an Bord und Bedrohungen durch die bewaffnete libysche Küstenwache, die weiter von der EU finanziert wird – um nur einige zu nennen.

„Das zentrale Mittelmeer ist auch im Jahr 2021 eine der tödlichsten Fluchtrouten der Welt geblieben,“ sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von SOS Mediterranee Deutschland. „Alle sechs Stunden ist dort im Schnitt ein Mensch auf der Flucht in Richtung Europa gestorben. Während die EU die staatliche Seenotrettung massiv eingeschränkt hat, haben zivile Seenotrettungsorganisationen im zentralen Mittelmeer 2021 mehr als 6.700 Menschen aus Seenot gerettet“.

Für mehr als 1.300 Menschen jedoch gab es keine Hilfe oder sie kam zu spät, sie ertranken oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer ist vermutlich wesentlich höher. So konnte die Crew des Rettungsschiffes Ocean Viking von SOS Mediterranee im April einen Seenotfall erst finden, als alle 130 Menschen bereits ertrunken waren. Bei der Suche nach dem Boot hatte es keinerlei Hilfe der zuständigen Leitstellen gegeben.


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