Spendenaktion „Oldenburg für Seenotrettung“ erfolgreich: Stadt verdoppelt 35.000 Euro Spenden an SOS Humanity
Berlin, 06.07.2023. Innerhalb von acht Wochen hat die von der Seebrücke und der Stadt Oldenburg gemeinsam initiierte Spendenkampagne „Oldenburg für Seenotrettung“ das Ziel von 35.000 Euro erreicht. Damit wird die Verdopplungsaktion überraschend schnell erfolgreich abgeschlossen.
Die Stadt Oldenburg hatte im April in Kooperation mit der Seebrücke Oldenburg eine Patenschaft für das Seenotrettungsschiff Humanity 1 übernommen. Die Spendenkampagne war bis Ende September angelegt. Das Spendenziel von 35.000 Euro wurde nun in der Hälfte der angesetzten Zeit am 03.07.2023 erreicht. Das Geld geht an die zivile Seenotrettungsorganisation SOS Humanity, welche das Schiff im Mittelmeer betreibt. Zusätzlich hat die Stadt 15.000 Euro als Direktspende bereitgestellt. Insgesamt wurde die zivile Seenotrettung durch die Aktion und mithilfe vieler Spenderinnen und Spender mit 85.000 Euro unterstützt.
Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit
„Seit dem Start der Oldenburger Spendenkampagne im April hat die Crew der Humanity 1 trotz Schikanen der Regierung in Italien 386 Menschen aus Seenot im Mittelmeer gerettet, seit der Taufe des Schiffs Ende August 2022 über 1.200“, sagt Till Rummenhohl, Geschäftsführer von SOS Humanity. „Der Betrieb eines Rettungsschiffs kostet viel Geld und die Kosten sind massiv gestiegen. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung der Stadt Oldenburg und ihrer engagierten Bürgerinnen und Bürger, bei denen wir uns herzlich bedanken. Solange europäische Staaten die Abschottungspolitik verschärfen und flüchtende Menschen zu Hunderten, wie letztens vor Griechenland, dem Ertrinken überlassen, müssen wir als Zivilgesellschaft menschlich handeln.“
Seebrücke Oldenburg kommentiert: „Wir freuen uns, wie tatkräftig die Menschen in Oldenburg die Kampagne unterstützt haben. Wir haben das Spendenziel in erstaunlich kurzer Zeit erreicht. Das Geld wird dringend gebraucht. Die Lage für Flüchtende im Mittelmeer ist katastrophal und mit der GEAS-Reform schafft die EU das Asylrecht in Europa faktisch ab. Erst vor kurzem sind vor Pylos in Griechenland über 600 Menschen gestorben. Das können wir nicht untätig hinnehmen! Deshalb müssen wir die Seenotrettung aktiv unterstützen.“
Oldenburg ist eine von mehreren Kommunen in Niedersachsen (neben unter anderem Braunschweig, Lüneburg, Osnabrück, Wolfsburg) und darüber hinaus (wie zum Beispiel Greifswald, München, Rostock), welche die auf Spenden angewiesene, nichtstaatliche Seenotrettung aktiv unterstützen. Schon 2018 hatte sich die Stadt zum „Sicheren Hafen“ erklärt und sich damit für die Erhaltung der Menschenrechte an den EU-Außengrenzen positioniert.
HINTERGRUND
Wer ist SOS Humanity?
SOS Humanity ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Berlin. Sie wurde 2015 gegründet und hat seither über 35.000 Menschen in Seenot auf der Flucht über das Mittelmeer gerettet und an einen sicheren Ort gebracht. Sie betreibt seit August 2022 das Rettungsschiff Humanity 1. SOS Humanity hat sich neben dem Retten, Schützen und Begleiten an Bord zudem das Ziel gesetzt, durch das Bezeugen der Missstände auf eine humanere Migrationspolitik in Deutschland und der EU hinzuwirken. Die Arbeit der Organisation finanziert sich durch Spenden aus der Zivilgesellschaft und die Unterstützung von meist humanitären Partnerorganisationen. Mehr Informationen über SOS Humanity finden Sie hier.
Über die Humanity 1
Das ehemalige Forschungsschiff Poseidon aus Kiel wurde 1976 gebaut, ist über 60 Meter lang und 11 Meter breit. Es wurde 2020 vom Bündnis United4Rescue ersteigert und war anschließend als Sea-Watch 4 für die gleichnamige Organisation im Rettungseinsatz. Seit Sommer 2022 gehört das Schiff SOS Humanity, die es als Rettungsschiff Humanity 1 betreibt. Es fährt unter deutscher Flagge, die Crew ist international besetzt. Die Humanity 1 gehört zu den größten, am besten ausgestatteten zivilen Rettungsschiffen im Mittelmeer. Es gibt auf dem Schiff unter anderem einen Schutzraum für Frauen und Kinder und eine moderne Bordklinik. Die Crew besteht aus 28 Personen, mehr als ein Drittel arbeiten ehrenamtlich, so auch das medizinische Team. Weitere Informationen über die Humanity 1 finden Sie hier.
Pressekontakt SOS Humanity, für Rückfragen, Stellungnahmen oder Interviews:
Petra Krischok, Pressesprecherin, presse@sos-humanity.org, +49 (0)176 – 552 506 54
Kontakt Seebrücke Oldenburg:
oldenburg@seebruecke.org
Fotos von der Humanity 1 und den Rettungseinsätzen finden Sie unter diesem Link zur freien Nutzung für redaktionelle Zwecke. Bitte nennen Sie Fotograf*in/SOS Humanity als Quelle.
Weitere Informationen zum Rettungseinsatz und Rettungsschiff in unserer Pressemappe.