Seenotrettung: Humanity 1 startet in den Einsatz

Rettungsschiff Humanity 1 auf See
Camilla Kranzusch / SOS Humanity

Pressemitteilung, 27. August 2022

Das neue Rettungsschiff der zivilen Seenotrettungsorganisation SOS Humanity ist vom spanischen Vinaròs ins zentrale Mittelmeer aufgebrochen. Dort wird die Humanity 1 in einigen Tagen eintreffen und ihre Crew flüchtenden Menschen in Seenot zu Hilfe kommen.

„Heute ist ein guter Tag für die Seenotrettung, weil wir mit unserem neuen Rettungsschiff Humanity 1 und unserer langjährigen Erfahrung nun wieder im lebensrettenden Einsatz sind“, sagt die Geschäftsführerin von SOS Humanity, Maike Röttger. „Das zentrale Mittelmeer ist weltweit die tödlichste maritime Fluchtroute, aber die europäischen Staaten nehmen ihre Pflicht zur Seenotrettung nicht wahr. Vor Europas Türen sterben täglich Menschen, und nur einige wenige Rettungsschiffe – alle betrieben von Nichtregierungsorganisationen – sind im Einsatz. Es ist eine engagierte Zivilgesellschaft, die im Gegensatz zu den politischen Entscheidern in der EU Verantwortung übernimmt und nun auch dieses Rettungsschiff schickt, die Humanity 1.“

Das breite zivilgesellschaftliche Bündnis United4Rescue hatte das Schiff 2020 erworben, die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch betrieb es anschließend mehr als zwei Jahre und rettete über 1.900 Menschen. Vor einem Monat wurde das Bündnisschiff an SOS Humanity übergeben, in einer spanischen Werft überholt und vor einer Woche in Vinaròs feierlich auf den Namen Humanity 1 getauft.

Neu an Bord ist die Position der Menschenrechtsbeobachtung. „Zivile Rettungsschiffe werden widerrechtlich von den Leitstellen nicht in die Koordination von Rettungen einbezogen. Ich bin hier an Bord, um derartige Rechtsbrüche zu dokumentieren und an die Öffentlichkeit zu bringen“, sagt Mirka Schäfer, politische Referentin bei SOS Humanity und zurzeit als Menschenrechtsbeobachterin auf der Humanity 1. „Wir fordern, dass die europäischen Rettungsleitstellen unsere kommenden Einsätze bei Seenotfällen vorschriftsmäßig koordinieren und damit ihre völkerrechtliche Pflicht erfüllen.“

SOS Humanity hat zum Einsatzstart der Humanity 1 die Petition „SOS im Mittelmeer!“ gestartet. Darin fordert die humanitäre Organisation Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf, sich an die Versprechen des Koalitionsvertrags zu halten. Faeser müsse sich in der EU dafür einzusetzen, dass Völkerrecht im Mittelmeer eingehalten wird und Seenotfälle europäisch koordiniert werden.

Für Rückfragen setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung:

Petra Krischok, Sprecherin SOS Humanity, presse@sos-humanity.org, +49 (0)176 552 506 54

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