Aktuellste Information:

Alle verbleibenden Überlebenden konnten am Donnerstag, dem 30. Mai von Bord der Humanity 1 gehen. Die Ausschiffung dauerte sieben Stunden, erst nach 23 Uhr konnten die letzten Überlebenden an Land gehen.

Zuletzt aktualisiert am 31. Mai 2024 um 11:20 Uhr MESZ.

Rettungen

6
Gerettete

255
Geborgene

1
Evakuierungen

1
Kilometer nach Marina di Carrara

1.150
Kilometer nach Livorno

1.170

Gefunden! Die ersten vier Boot wurde von Alarm Phone gemeldet. Die anderen beiden Boote fand unsere Crew, während sie mit den Ferngläsern Ausschau hielt.
Die Boote waren jeweils stark überbesetzt, seeuntauglich und verfügten über keinerlei Rettungs- und Navigationsausrüstung. Bei den Booten handelte es sich um zwei Metallboote, zwei Schlauchboote, ein Kunststoffboot und ein Holzboot.
Medizinische Situation: Die Geretteten waren erschöpft, seekrank, dehydriert und leiden teilweise unter schweren Verbrennungen und psychischer Belastung. Unter ihnen sind viele Kinder. Ein Baby konnte nur mehr tot geborgen werden. Die Mutter des toten Babys wurde zusammen mit der Leiche und ihrem anderen Kind aus medizinischen Gründen evakuiert.
Als sicherer Hafen für die Ausschiffung der Überlebenden der ersten beiden Rettungen wiesen die Behörden Marina di Carrara – 1.150 Kilometer entfernt – zu. Für die Ausschiffung der Überlebenden der letzten vier Rettungen wurde Livorno – 1.170 Kilometer entfernt – zugwiesen.

Such- und Rettungseinsätze

Karte vom Zentralen Mittelmeer mit den Einsatzdaten der Humanity 1

Details:

Meldung des Seenotfalls: Alarm Phone

Ort: libysche Such- und Rettungszone, 150 Kilometer von der libyschen Küste entfernt

Zustand des Bootes: überbesetztes, seeuntaugliches Schlauchboot mit kaputtem Motor

Anzahl der geretteten Menschen: 42

Medizinischer Zustand: Die Menschen riechen nach Benzin, eine Person ist schwanger, zwei Babys husten und zeigen Anzeichen einer Infektion
Meldung des Seenotfalls: Alarm Phone

Ort: libysche Such- und Rettungszone, 53 Kilometer von der libyschen Küste entfernt

Zustand des Bootes: überbesetztes, seeuntaugliches Schlauchboot mit kaputtem Motor

Anzahl der geretteten Menschen: 82

Medizinischer Zustand: Einige der Menschen leiden unter starker Seekrankheit oder Verbrennungen durch die Benzin-Salzwasser-Mischung, zwei Frauen sind schwanger
Meldung des Seenotfalls: von der Crew der Humanity 1 entdeckt

Ort: italienische Such- und Rettungszone, 31 Kilometer von Lampedusa und 92 Kilometer von der tunesischen Küste entfernt

Zustand des Bootes: überbesetztes, seeuntaugliches Metallboot mit kaputtem Motor, keine Rettungsausrüstung

Anzahl der Menschen: 45 + ein totes Baby

Medizinischer Zustand: teilweise erschöpft und seekrank, die Mutter des toten Babys und ihr anderes Kind wurden aus medizinischen Gründen evakuiert

Wetter: ruhige See
Meldung des Seenotfalls: von der Crew der Humanity 1 entdeckt

Ort: italienische Such- und Rettungszone, 40 Kilometer von Lampedusa und 98 Kilometer von der tunesischen Küste entfernt

Zustand des Bootes: rostiges Metallboot mit kaputtem Motor, keine Rettungsausrüstung, instabil

Anzahl der Menschen: 40

Medizinischer Zustand: teilweise stark erschöpft und seekrank

Wetter: ruhig
Am Nachmittag des 30. Mai lief die Humanity 1 im Hafen von Livorno ein. Die Ausschiffung der Überlebenden dauerte sieben Stunden. Erst nach 23 Uhr konnten die letzten Geretteten von Bord gehen. Grund dafür waren langwierige medizinische Untersuchungen. Für die ohnehin schon erschöpften Überlebenden bedeutete dieses Prozedere eine weitere körperliche und mentale Belastung.